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Reiseführer in Buenos Aires Blog
Nicole Heynen & Adrian Heynen
Professionelle Reiseführer in Buenos Aires

Mein Platz auf der Welt, ganz nah bei Buenos Aires: Das Tigre-Delta

Gerne und häufig besuchen wir mit unseren Gästen das Tigre Delta Gebiet. Bei diesem Ausflug und beliebtem Kontrastprogramm, kommen wir als erstes durch die Vororte von Buenos Aires, haben auch einen tollen Panoramablick auf die Weite des Rio de la Platas und machen anschließend eine Bootstour, um das „grüne Venedig“, wo die porteños ihre Wochenendhäuser haben, kennenzulernen. Man könnte auch sagen, dass die Kanalufer des Tigre Deltas Ähnlichkeit mit der Landschaft im Spreewald haben.

In unserer Kindheit haben wir viele Tage in so einem Familienhaus an einem Fluss verbracht, am Steg geangelt, mit einem Ruderboot Ausflüge gemacht und im Sommer natürlich viele Stunden im Wasser verbracht. 

Ich persönlich bin weiterhin ein großer Fan von den Inseln und fahre mit meiner Familie zu meinem Isleñita Häuschen. Entweder nehmen wir ein öffentliches Passagierboot oder ein Taxiboot und genießen den Ausgleich, der uns die Natur und das Wasser so nah von der Stadt anbieten.

Manchmal paddle ich zusammen mit Freunden zum Haus und wir nehmen alles mit, was uns Freude macht: Fleisch zum Grillen und kaltes Bier!

Im Delta gibt es keine Straßen oder Brücken. Diese Inselwelt ist in verschiedene Regionen aufgeteilt. Die Erste ist bekannt als das Tigre Delta, sehr nah von Buenos Aires gelegen. Hier befinden sich die Rudervereine, die Wochenendhäuser und ein paar Restaurants und Bungalows zu mieten. Die ständige Bevölkerung liegt bei ca. 12.000 Menschen. Viele leben schon als dritte oder vierte Generation im Tigre. In den letzten Jahren sind auch viele neue Familien vom Festland auf die Inseln gezogen, auf der Suche eines ruhigen Lebens. Es gibt Strom, immer mehr WLAN-Empfang, ein paar Schulen, Supermarkt- Schiffe und Schiffe, die einmal in der Woche Trinkwasser in großen Flaschen am Steg auffüllen. Man hat Bäckereien, Handwerker, Hafenpolizei und Feuerwehr.

In der zweiten Region des Deltas gibt es Holzplantagen, Familien die Rattan anbauen und Flechten, ehemalige Obst- und Fruchtgärten und Sägewerke. 

Was mit meinen Freunden, jede zwei Jahre, auch schon eine Tradition geworden ist, wir unternehmen längere Paddeltouren durch das Delta des Fluss Paraná. Das Delta ist 14.000 Km2 groß und der Hauptfluss ist 300 Km lang! Das entspricht ungefähr der Hälfte der Größe der kleinsten Provinz von Argentinien: Tucumán. Das bedeutet, dass es immer neue Flüsse zum Paddeln gibt 😊

In diesen Delta Touren packen wir alles in unsere Kajaks: vom Zelt, Schlafsack, bis zum Grill, Essen und Trinken. Wir paddeln in einem ruhigen Durchschnitt von 6 Km pro Stunde. Nachmittags suchen wir einen Ort zum Zelten, oft einfach wild oder wir fragen nach Erlaubnis in einem Garten von einem Bewohner oder in einem Garten einer Schule. Man findet immer wieder nette Leute, die einem bei so einer Expedition weiterhelfen!

In den letzten Jahren haben wir auch schon dreimal die Insel Isla Martin García besucht. Diese Insel, am Rio de la Plata, zwischen Argentinien und Uruguay, erhält sehr wenige Besucher von Buenos Aires. Es ist für uns jedesmal ein Erlebnis und ein Privileg, nach ein paar Paddeltagen die geschichtsreiche Insel zu erreichen.

Auf der Insel funktionierte in der Vergangenheit ein Gefängnis für politische Gefangene. Argentinien hat mehrere Militärputsche zwischen 1930 und 1970 erlebt und ehemalige Präsidenten, wie Yrigoyen, M.T. Alvear, Frondizi und sogar Perón, wurden hier für ein paar Tage festgehalten!

Heute beobachtet man die Ruinen des ehemaligen Gefängnisses, die Schule der Marine, verlassene Häuser und ein geschlossenes Theater. Von der ursprünglichen Bevölkerung von 1200 Leute gibt es heute nur noch 120. Aus geologischer Sicht gehört die Insel nicht zu den Sedimenten der Inseln des Rio de la Plata, sondern zu einem Millionen alten Gestein. Von der Insel aus hat man einen fantastischen Blick auf den Rio de la Plata und auf die Küste des Staates Uruguay und bevor wir die Insel verlassen und zurück paddeln lassen wir uns im einzigen Restaurant der Insel, von einem Spanisch-Argentinischen Ehepaar verwöhnen und kaufen die bekannten Panettones der hundertjährigen Backerei: ideal als Begleitung zu unserem Mate Te!

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